Legende der Moderne
Es ist wie in der Kunst: Ein Bild ist nicht gleich ein Bild, man stelle sich nur einen Monet neben einem Jackson Pollock vor.
Ebenso verhält es sich mit Uhren. Eine Uhr ist nämlich nicht gleich eine Uhr. Was früher ein Instrument zur Zeitmessung war, ist heute vielmehr ein Statement über die Persönlichkeit. Das wohl bekannteste Modell Audemars Piguets: Die „Royal Oak“. In einem Interview mit der „New York Times“ sagte der Musiker John Mayer 2015 über das Modell, es „sieht aus wie ein Stoppschild“ an der Hand. Die „Royal Oak“ ist eine sogenannte „Love it or hate it“ Uhr, aber ganz bestimmt keine, die einen gleichgültig lässt. John Mayer selber trug übrigens an dem Tag seines Interviews eine „Royal Oak Extra Thin“ in Roségold am Handgelenk seines tätowierten Armes.
Gerade einmal 8,1 Millimeter hoch ist die „Royal Oak Extra Thin“ von Audemars Piguet. Dennoch wirkt sie ganz und gar nicht zart. Dank des Materials und der deutlich sichtbaren Schrauben auf der Lünette sieht sie sehr robust aus. Es ist ein ein kleiner Design-Trick, der die Uhr tiefer wirken lässt: Das Zifferblatt mit dem typischen Tapisserie-Muster verleiht der flachen Uhr optisch Tiefe.
Heute von Uhrenfans und Prominenten aus aller Welt gefeiert, hatte die „Royal Oak“ keinen leichten Start: Bei ihrer Premiere drohte ein Fiasko. Als die Familienmanufaktur Audemars Piguet im Jahr 1972 in Basel eine Kreation ihres Designers Gérald Genta vorstellte, war das Publikum ganz und gar nicht begeistert. Die meisten Besucher standen kopfschüttelnd um die Vitrine, als sie die „Royal Oak“ betrachteten: Eine extrem flache und trotzdem wasserdichte Kreation mit Stahlgehäuse und einer achteckigen, markant durch Weißgoldschrauben am Korpus fixierten Lünette. Dazu 250 Kantenbrechungen an Band und Gehäuse sowie ein ungewöhnlicher Mix aus polierten und satinierten Flächen. Und dann noch der Preis: Mit 3650 Franken zielte der Newcomer offenkundig vom Start weg auf das Hochpreissegment. Manufakturen hatten es bis dahin nicht gewagt, teure Modelle in Stahl zu produzieren.

Ihre Reduktion auf das Wesentliche? Kompromisslos.
Die „Royal Oak“ war anders als alle Uhrenmodelle vor ihr. Ein Exot, dem man keine lange Lebensdauer zutraute. Kaum jemand hielt es damals für möglich, dass Varianten dieses Exoten 40 Jahre später zu Preisen von 80.000 Euro verkauft würden. Kaum jemand dachte, dass die „Royal Oak“ heute rund zwei Drittel zum Geschäft der Manufaktur beitragen würde. „Eine einerseits dankbare, andererseits aber auch ein wenig problematische Rolle“, wie die Verwaltungsratspräsidentin Jasmine Audemars freimütig zugibt. Denn diese besondere Art der Abhängigkeit von einem ganz speziellen Produkt verpflichtet geradezu zu anhaltendem Erfolg.
Mit seiner kompromisslosen Reduktion auf das Wesentliche, gilt die heute legendäre „Royal Oak“-Serie von Audemars Piguet mittlerweile als der maximal puristische Ausdruck von Luxus.
Das gebürstete Stahlmodell mit dem passenden Arm- band zählt inzwischen zu den veritablen Klassikern unter den sportlichen Modellen. Seit 1972 variiert Audemars Piguet die „Royal Oak“-Serie, die bei ihrem erstmaligen Erscheinen für Furore gesorgt hatte.


Das gebürstete Stahlmodell mit dem passenden Armband zählt inzwischen zu den veritablen Klassikern unter den sportlichen Modellen. Seit 1972 variiert Audemars Piguet die „Royal Oak“-Serie, die bei ihrem erstmaligen Erscheinen für Furore gesorgt hatte.
1875 von Jules-Louis Audemars und Edward Auguste Piguet gegründet, kombinierten die beiden Visionäre ihre jeweiligen Talente: Audemars ist zuständig für das Design der Uhrwerke, Piguet kümmert sich um die Finanzen und den Handel. Ihrer beider Leidenschaft gilt dem feinen, präzisen und kreativen Uhrmacherhandwerk. Das zahlt sich aus: das Unternehmen expandiert rasch und ist äußerst erfolgreich mit seiner Spezialisierung auf Uhren mit Schlagwerk.
Heute führen Olivier Audemars und Jasmine Audemars das Familienunternehmen in vierter Generation fort. Nach wie vor befindet sich der Sitz der Firma in Le Brassus. Oliviers Großvater war es, der ihn als Kind immer wieder in die Manufaktur mitnahm und ihn mit dem Handwerk vertraut machte. Olivier wuchs wenige Meter von der Manufaktur entfernt auf. Es war die Idee seines Großvaters,Uhren in größeren Stückzahlen und als ganze Kollektion zu produzieren – ein Marketing-Geniestreich. Vor dieser genialen Idee war jedes Stück ein Unikat. Erst durch diese Idee konnte eine Uhr zur Marke werden. 80 Jahre hatte Audemars Piguet Uhren hergestellt, bevor die Firma 1955 die erste Serie auf den Markt brachte.

Das Uhrwerk einer Grande Complication besteht aus 648 Teilen
Wie lange es heute dauert, bis ein neues Modell so weit entwickelt ist, dass es serienmäßig produziert werden kann? Ganze drei Jahre. In der Manufaktur von Audemars Piguet arbeiten 400 Uhrmacher und Handwerker, die jährlich 40.000 Uhren produzieren. Was im ersten Moment nach viel klingen mag, wirkt klein, setzt man es in Relation: Rolex zum Beispiel produziert in der gleichen Zeit nicht weniger als eine Million Exemplare.
Das Uhrwerk einer Grande Complication besteht aus 648 Teilen, die in sechs Monaten und circa tausend Arbeitsstunden zu einem einzigartigen Mikrokosmos zusammengebaut werden. Und auch die Restaurationswerkstatt ist faszinierend: Hier werden nicht einfach alte Uhren auf Vordermann gebracht – es ist eher so, als würde die Vergangenheit an diesem Ort originalgetreu reproduziert. Produktionsweisen und Werkzeuge entsprechen denen von vor 100 Jahren. Und bevor eine Uhr überhaupt nachgebaut werden kann, kann es sein, dass ein Uhrmacher das Werkzeug dafür erst einmal nachbauen muss. Bei Sammlern besonders beliebt sind die nach den Gründern benannten klassischen Armbanduhren „Jules Audemars“ und „Edward Piguet“.
Es ist also absolut berechtigt, dass der Name Audemars Piguet für sowohl feinstes, als auch für außergewöhnliches Handwerk steht. Es sind uhrmacherische Besonderheiten, wie die flachsten Automatikwerke, ewige Kalender, Tourbillions und weitere Komplikatio- nen, die die Uhren von Audemars Piguet einst berühmt machten und die sie bis heute auszeichnen.
Die Neuheiten von Audemars Piguet werden in Kürze hier im Onlineshop erhältlich sein. Zu den Pre-Owned-Watches von Audemars Piguet geht es hier.