Zeitlos schön
Die Schweizer Marke Breguet ist bekannt für ästhetische Perfektion und feinste Uhrmacherkunst. Torsten Spliedt im Gespräch über die Grande Complication „Marine Équation Marchante 5887“.
Im Jahre 1815 von Ludwig XVIII zum Uhrmacher der königlichen Marine ernannt, erfuhr Abraham-Louis Breguet die höchste Auszeichnung eines Uhrmachers seiner Zeit. Die Marinechronometrie setzte außerordentliche wis- senschaftliche Kompetenzen in den Bereichen Physik und Navigation voraus, waren doch Marinechronometer von großer Notwendigkeit, um die Position von Schiffen berechnen zu können. Als Hommage an dieses einzigartige Erbe präsentiert Breguet nun eine Weltexklusivität: Die große Komplikation „Marine Équation Marchante 5887“.

Maritimes Design trifft auf höchste technische Komplexität – heraus kommt ein Chronometer in Perfektion.

Die Zeitgleichung ist eine der seltensten und schwierigsten uhrmacherischen Komplikationen. Sie ermöglicht die genaue Anzeige der Abweichungen zwischen der mittleren Sonnen- und Ortszeit sowie der wahren Sonnenzeit, die sich aus der elliptischen Umlaufbahn und der geneigten Erdachse ergibt.
Mit der Verbesserung des gleichmäßigen Gangs mechanischer Uhren wurde die wahre Sonnenzeit durch die mittlere Sonnenzeit abgelöst, bei der alle Tage genau 24 Stunden dauern. Diese weicht übers Jahr maximal -16 Minuten und +14 Minuten von der wahren Sonnenzeit ab. Nur an vier Tagen im Jahr stimmen beide Zeiten überein. Die „Marine Équation Marchante 5887“ zeigt simultan die mittlere und die wahre Sonnenzeit mit zwei Zeigern an. Eineaufwendige Konstruktion, die nur wenige Uhrmacher verwirklichen können.
Ergänzt wird die Grande Complication durch einen ewigen Kalender, der einerseits Wochentage und andererseits Monate, sowie das Schaltjahr anzeigt. Doch Breguet wäre nicht Breguet, wenn es nicht noch eine dritte Überraschung geben würde: Eine weitere äußerst beeindruckende Komplikation.
Der Zeitmesser ist mit einem 60-Sekunden-Tourbillon ausgestattet, dessen Drehgestell aus Titan eine Breguet-Unruh mit Siliziumspiralfeder birgt. Dank dieser innovativen Feder kann die Unruh mit einer Frequenz von 4 Hz schwingen und trotzdem von der komfortablen Gangreserve von maximal 80 Stunden profitieren.
Eine Uhr, wie ein komplexes kleines Meisterwerk, das an Eleganz, Ablesbarkeit und Ausgewogenheit wohl nur schwer zu übertreffen ist.

„Eine außerordentlich elegante Komplikation.“
Auf welche Details legen Sie bei einer Uhr besonderen Wert?
Torsten Spliedt: Es gibt zwei Wege eine Uhr zu beurteilen: Einmal bewerte ich das mechanische Meisterwerk für sich allein, und zum Anderen den Eindruck der Uhr an der Hand und ihren Komfort am Handgelenk. Besonderes achte ich dabei auf die Verarbeitung und die Haptik. Wenn man eine Uhr in die Hand nimmt, trennt sich oft schon sehr schnell die Spreu vom Weizen.
Was zeichnet die „Marine Équation Marchante 5887“ aus?
Mit der „Marine Équation Marchante 5887“ brachte Breguet erstmals eine Uhr mit einer wandernden Zeitgleichung auf den Markt. Neben der „normalen“ Zeit, zeigt sie die wahre Sonnenzeit an. Dies geschieht über zwei Minutenzeiger, einer mit einer kleinen Sonne auf der Spitze, der andere im Design des klassischen Minutenzeigers von Breguet. Eine besondere Komplikation, die außerordentlich elegant umgesetzt wurde.
Was ist das Besondere an einer typischen Breguet Uhr?
Neben den zahlreichen Erfindungen in der Mechanik ist die Dekoration und die Liebe zum Detail etwas sehr Besonderes an einer Breguet Uhr.
1786 erfand Abraham-Louis Breguet einen neuartigen Stil von Zifferblättern – guillochiert auf Gold oder Silber – und etablierte ihn. Die Handguillochage gehört zu den Erkennungszeichen einer Breguet Uhr. Auch die gebläuten „Pomme“-Zeiger oder die Kannelüren (fein strukturierte, vertikale Rillen auf dem Gehäusemittelteil mit übereinanderliegenden Linien) sorgen für den hohen Wiedererkennungswert einer Breguet Uhr.
Was raten Sie Menschen bei dem Kauf einer neuen Uhr?
Wir versuchen den Interessenten nie in eine Richtung zu lenken, sondern wollen wirklich herausfinden, welches Modell zu ihm am besten passt. Es geht dabei einzig und alleine darum, den Kunden bestmöglich zu beraten und nicht nur den Verkauf im Blick zu haben. Dies ist uns heute dank der familiären Strukturen unseres Unternehmens oft besser möglich, als anderen, oftmals großen Filialisten.